EntstehungsgeschichteEs begann irgendwann im Jahr 1992, als der Vorsitzende des Posaunenchores Günter Brinkmann mehr oder weniger zufällig über die katastrophalen Bedingungen in einem Jerewaner Kinderkrankenhaus erfuhr. Dass es dort an sämtlichen Medikamenten, Nahrungsmitteln, Fieberthermometern und anderen medizinischen Geräten mangelte, machte äußerst betroffen. |
Dies bewog Günter Brinkmann dazu, mit dem Posaunenchor, der regelmäßig in Gottesdiensten, auf Geburtstagsfeiern, Hochzeiten, Silberhochzeiten, Schützenfesten und anderen Gelegenheiten spielte, für die kranken Kinder in Armenien Geld zu sammeln. Damals ahnte noch niemand, welches Ausmaß diese Aktion einmal annehmen würde, viele äußerten sich auch skeptisch, als dann noch ein Betrag von 100.000DM Spendengelder genannt wurde. Doch die Mitglieder des Posaunenchores ließen sich von Günters Begeisterung anstecken, ein Spendenkonto wurde eröffnet und nach wenigen Wochen war bereits ein Betrag von 10.000DM zusammen. Damit war das Eis gebrochen und die Aktion zog größere Kreise.
Erste Briefkontakte mit den Ärzten des Kinderkrankenhauses Nr.3
(heute Kindernotfallkrankenhaus), machten die Pläne für eine
Hilfe konkreter, es entstand der Wunsch, das Kinderkrankenhaus
persönlich zu besuchen und die von den Spenden gekauften Hilfsgüter
dort selbst zu übergeben.
In den folgenden Monaten folgten unzählige Auftritte und
Aktionen, zum Beispiel wurde auf dem Weihnachtsmarkt in Neuenhaus
oder beim Schlittschuhlaufen auf einem nahegelegenen See Glühwein
verkauft und der Erlös auf das Spendenkonto eingezahlt.
Es dauerte dann noch nicht einmal 1 Jahr bis 100.000 DM zusammen
waren. Hiervon wurden Medikamente, Verbandsmaterial,
Fieberthermometer, Nahrungsmittel und andere Hilfsgüter gekauft.
Spontan kamen Sachspenden, wie Care Pakete oder auch gut
erhaltene Krankenbetten aus einem Altenheim hinzu, so dass schließlich
im Juli 1993 ein kompletter Lastzug beladen werden konnte, der
die Sachspenden dann in einem Konvoi des Roten Kreuzes Richtung
Armenien auf den Weg brachte.
Eine aus 6 Personen bestehende Delegation des Posaunenchores
flog dann, damals noch recht umständlich über Moskau, hinterher
und wurde mit riesiger Freude in Yerevan empfangen. Am nächsten
Tag traf dann tatsächlich auch der LKW ein, der dann gemeinsam
entladen wurde. Die beiden Fahrer berichteten uns von zwei Überfällen
in Georgien, die beide glimpflich verliefen, lediglich einige
Kartons mit Kleiderbügeln, die ein findiger Neuenhauser noch zur
Tarnung der wertvollen Fracht und zur Füllung der letzen
Kubikmeter Stauraum hinzugefügt hatte, fehlten. Die Aktion des
Posaunenchores zog auch in Armenien weite Kreise, selbst Radio
Jerewan berichtete abends in den Hauptnachrichten über die
Hilfslieferung.
In den zweieinhalb Tagen, die dort verbracht wurden, konnte man
sich ein Bild von der dort herrschenden Not machen, man konnte
selbst erleben, wie ganze Stadtviertel nachts um 2 Uhr zum Leben
erwachten, weil es für wenige Stunden Strom gab. Natürlich
wurde man auch von allen möglichen Seiten angesprochen, ob man
helfen könne, was natürlich nicht immer möglich war. Übermächtigt
von den vielen Eindrücken und erschöpft von der langen Reise
kehrte die Delegation dann nach Neuenhaus zurück und erstattete
den Zurückgebliebenden Bericht.
Bild dieser Seite: Ein Auftritt des Posaunenchores zugunsten der Armenienhilfe